Netzwerk

Wenn heute Universitäten nach angelsächsischem Vorbild Alumni-Vereine gründen, also Zusammenschlüsse ihrer ehemaligen Studenten, greifen sie damit ein Konzept auf, das die Corps schon seit dem 19. Jahrhundert praktizieren. Junge Corpsstudenten haben die Möglichkeit, jederzeit auf die Erfahrungen der bereits im Berufsleben stehenden Corpsmitglieder zurückzugreifen. Zu diesen gehören in der Regel Absolventen verschiedenster Fakultäten und Vertreter der unterschiedlichsten Berufsgruppen auf allen Karrierestufen. Sie freuen sich darüber, wenn junge Leute nach ihren Erfahrungen fragen und um Ratschläge bitten. Bei Veranstaltungen des Corps entstehen spontane Gesprächsgruppen, von Zeit zu Zeit werden Vorträge gehalten. Viele Alten Herren laden die Aktiven zu sich nach Hause oder zu Unternehmensbesichtigungen ein. Das ermöglicht vielfältige Einblicke in die Berufswelt, die bei eigenen Zukunftsentscheidungen von Nutzen sind. Im Zeitalter der Online-Kommunikation multiplizieren sich naturgemäß diese Möglichkeiten. Unsere Alten Herren sind in anderen Social Networks vielfach vernetzt und bilden eine wertvolle Quelle der Information auch weit über den deutschen Sprachraum hinaus.

Die Mitgliedschaft im Corps eröffnet somit vielfältige Kontaktmöglichkeiten. Ältere Semester aus dem eigenen Studiengang helfen mit Tips aus dem Studienalltag, man profitiert aber auch von der Erfahrung von Studenten aus anderen Fachbereichen und Studiengängen. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist uns wichtig! Durch Besuche bei befreundeten Corps an anderen Hochschulorten besteht ein reger Austausch über die dortigen Möglichkeiten. Bei einem Studienortwechsel ist man bestens informiert und hat sofort Kontakte. - Die Chance, an anderen Universitäten den eigenen Horizont zu erweitern oder Auslandssemester zu absolvieren, wird im übrigen bei Corps überdurchschnittlich stark wahrgenommen.

  • Innerhalb des KSCV gehört Guestphalia zum Grünen Kreis. Entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einem Geflecht wechselseitiger Beziehungen gleichgesinnter Corps, bildet er heute eine der maßgeblichen Gruppierungen des Verbandes. Seine Traditionen gründen in einer Zeit, in der sich grüne Corps zu einem wesentlichen Teil aus Angehörigen des nord- und ostdeutschen Landadels rekrutierten. Heute ist der Grüne Kreis offen für jeden Studenten, der eine gute Erziehung und Allgemeinbildung mitbringt. "Mehr sein als scheinen", der prägnante Wahlspruch des Feldmarschalls Helmuth Graf von Moltke, gilt als oberste Maxime der grünen Corps. Gesellschaftlicher Anspruch wird mit einem gewissen Understatement in der Außendarstellung vereint. Das Auftreten des grünen Corpsstudenten soll natürlich, sicher und ohne Überheblichkeit sein. Grüne Corps pflegen die Mensur als waffenstudentisches Brauchtum, aber ohne Übersteigerung; sie haben Freude am Schneftern und am Sport.

    Besonders eng sind unsere Beziehungen zu unseren Verhältniscorps Holsatia in Kiel, Albertina in Hamburg, Pomerania Greifswald, Teutonia Gießen und Borussia Breslau zu Köln und Aachen.

    Grüne Corps gibt es darüber hinaus in Berlin, München, Bonn, Würzburg, Freiburg und Regensburg.

  • Guestphalia ist in die Strukturen des Kösener Senioren-Convents-Verbandes (KSCV) eingebunden. Der Verband, gegründet 1848, ist der älteste seiner Art und veranstaltet seinen jährlichen Congress in Bad Kösen (Sachsen-Anhalt).

    Kösener Corps gibt es an allen wichtigen deutschen Universitätsstädten von Kiel bis Freiburg, von Trier bis Frankfurt an der Oder und darüber hinaus in Österreich, Belgien, Ungarn und der Schweiz.

    Mit zusammen über 16.000 Mitgliedern bilden der KSCV und der mit ihm verbundene Verband Alter Corpsstudenten (VAC) einen der größten deutschen Akademikerverbände. Über das eigene Corps hinaus bildet er ein weitverzweigtes Netzwerk.

  • Halle und Leipzig sind nicht nur Teil einer gemeinsamen Metropolregion: Seit 1838 verbinden uns freundschaftliche Beziehungen zu dem dortigen Corps Saxonia. Seit 2001 besteht ein enges Kartellverhältnis.